Immobilien bewegen in die Zukunft

Ausgezeichnet: Ideenwettbewerb „Jeder will alt werden, keiner will alt wohnen!“

Wie sieht lebenswertes und bezahlbares Wohnen in einer alternden Gesellschaft aus? Wie können Städte altersgerechter werden? Und wo braucht es Innovation seitens der Immobilienwirtschaft? Antworten auf diese Fragen gab es beim 3. Netzwerkabend Ende Oktober im Rahmen der 360Akademie.

Mit seinem Impulsvortrag stellte Eckhard Keilbach, Vorsitzender des 360Akademie e. V. dar, dass die wesentlichen Kosten im Lebenszyklus einer Immobilie in der Betriebsphase zu erwarten sind und sie ein Mehrfaches der Entwicklungs- und Realisierungskosten betragen. „Deshalb ist die Bedarfsklärung zu Beginn eines Projektes so wichtig,“ betonte Keilbach. In der Diskussion im Nachgang stellte Hans-Peter Allmendinger, Inhaber des Ingenieurbüros Elektroplan und Mitbegründer der 360Akademie dar, dass die technische Infrastruktur einer Immobilie von Beginn an vorgehalten werden muss, um den Aufwand für künftige Anpassungen zu minimieren. Thomas Wendt, Geschäftsführer der Innovationsberatung Inno-Focus Businessconsulting, sieht im Hinblick auf Zukunftsfähigkeit und Flexiblität für die Immobilienwirtschaft Potentiale in der Dynamik benachbarter Branchen. Wenn etwa intelligente Leuchten, Nutzeranforderungen erkennen können, könne dies Eingriffe in die bauliche Struktur unnötig machen.

Konkrete Ansätze für innovative Ideen für das Wohnen und Leben einer alternden Gesellschaft wurden im 2. Teil des Abends im Rahmen der Preisverleihung des Ideenwettbewerbs „Jeder will alt werden, keiner will alt wohnen!“ gewürdigt. KUBUS360 war über die Open-Innovation-Plattform Innovationskraftwerk.de der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ Ideensucher zum Thema.

Konzept „Barrierefreie Innenstadt“ überzeugt die Jury

Das Siegerprojekt „Barrierefreie Innenstadt“ hatte Jürgen Herwig, Bürgermeister der Stadt Hessisch Lichtenau, zunächst sogar gegen interne Widerstände initiiert. Auf einer Länge von rund 750 Metern wurde bisher zum Beispiel ein barrierefreier Streifen ausgebaut, über den alle Menschen die zentralen Stellen in der Innenstadt gut erreichen können. Der zweite Preis ging an das Vorhaben „Erdgeschosse für Senioren“ von Harry Mühl vom Haus und Grund, Bruchsal. Dieser pragmatische Ansatz soll mit minimalem Aufwand älteren Menschen den Verbleib in der häuslichen Umgebung ermöglichen. Das Produkt „neocon – Nachbarschaftshilfe 2.0“ entwickelt von Dr. Thomas Frenken, CEO der oldntec GmbH aus Oldenburg, soll mit niederschwelliger Technik die gegenseitige Unterstützung von Mensch zu Mensch stärken. Das Projekt „WohnWerkstatt im Dorf“ iniitiert von Dr. Hartmut Wolter, Geschäftsführer des Freie Altenarbeit Göttingen e.V., erhielt den Sonderpreis mit Fokus auf nachhaltigem Bauen. Cathrin Dietz ist Architektin und Mitglied der Unternehmensleitung der KUBUS360 GmbH sagte: „Wir bei Kubus360 suchen nach neuen, zeitgemäßen Konzepten und denken hier im Lebenszyklus von Immobilien – der nachhaltige Umgang mit Bestandsimmobilien ist das Thema der Stunde! Bei der Siegeridee des Sonderpreises hat uns zudem überzeugt, die Nutzer selbst bei der Entwicklung geeigneter Raumkonzepte aktiv zu beteiligen.“