360 AKADEMIE – Netzwerkabend
Referent: Herr Alexander Vogl, Gesellschafter Management Partner GmbH
„ Entscheiden als lebendiger und interaktiver Prozess!“
DER 3. NETZWERKABEND STELLTE SICH KÜRZLICH DEM THEMA „ENTSCHEIDEN IN DER ARBEITSWELT VON MORGEN“. DIE VERANSTALTUNG FAND DIESMAL IN ZUSAMMENARBEIT MIT DER STUTTGARTER UNTERNEHMENSBERATUNG MANAGEMENT PARTNER – EINEM DER NETZWERKPARTNER DER 360AKADEMIE –STATT.
Der gesamte Planungs- und Bauprozess und nicht zuletzt der Betrieb einer Immobilie einer Immobilie ist über einen Zeitraum von rund 20 Jahren ein kontinuierlicher Entscheidungsprozess mit zahlreichen aufeinander aufbauenden Einzelentscheidungen. Zwar geht es bei Bauvorhaben grundsätzlich darum, langfristig und nachhaltig zu denken. Da die äußeren Faktoren aber immer volatiler werden, wird gleichzeitig in kurzfristigen Einheiten gedacht, um immer wieder neu abwägen zu können.
Nicht nur beim Planen und Bauen – auch im Management von Unternehmen und Organisatoren allgemein ist diese Veränderung des Strategieverständnisses zu beobachten: Entscheidend sei es, so Alexander Vogl, Unternehmensberater und Gesellschafter von Management Partner, die unternehmerische Ambition im Sinne eines Zielbildes zu klären. Ein Wertesystem schaffe die nötigen Leitplanken, um nicht vom Weg abzukommen, auch wenn dieser nicht immer geradeaus führt. Dabei gewinnen weiche Faktoren immer mehr an Bedeutung: Unterwegs gelte es, sich Spielräume zu erhalten und mit allen Sinnen wachsam zu bleiben für Fakten und für leise Signale und für Stimmungen. Diese Fähigkeit zeichne agile Organisatoren aus.
Entscheidung Teil eines Entscheidungsprozesses
Selbst eine einzelne Teilentscheidung sollte nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt reduziert betrachtet werden. Auch hier gehe es um den gesamten Entscheidungsprozess. Zwar birgt jede Entscheidung die Gefahr, eine falsche Entscheidung treffen. Es lohne es sich aber, so Stefan Borst, Berater bei Management Partner, die Chancen zu betrachten, die sich mit einer Entscheidung eröffneten. Selbst wenn die eigentliche Entscheidung oftmals in sekundenschnelle gefällt wird, Entscheidungen sind immer in einen Entscheidungsprozess eingebettet. Es gibt ein Motiv, eine Notwendigkeit für eine Entscheidung. Ihr geht ein Vordenken voraus, und meist folgt eine konkrete Handlung, die die Entscheidung untermauert. „Zukunftsfähige Entscheidungen müssten in diesem Bewusstsein getroffen werden“, sagte Vogl, „wir sprechen von Entscheidungssituationen“, da es um den ganzen Prozess des Entscheidens gehe: Dabei komme es nicht auf die Entscheider allein an, es komme auf alle an! Auch die Vorbereiter und die Beobachter von Entscheidungen, wie etwa die Belegschaft oder auch die Presse, seien wichtig. Gerade in Arbeitsteams oder anderen Organisationen geht es deshalb nicht nur um Fakten. Zahlen allein können und müssen die Wirtschaftlichkeit rechnerisch aufzeigen, in wie weit sie die Akzeptanz eines Vorhabens wiederspiegeln können, ist eine andere Frage. Wenn sie nicht da ist, kann das auf lange Sicht neue Kosten verursachen. Am Ende gehe es bei Entscheidungen um deren Machbarkeit und Umsetzbarkeit – statt nach Lehrbuch gehe es um einen lebendigen Prozess. Entscheidend dafür ist es, Betroffene zu Beteiligten zu machen.
Heraus aus der Komfortzone
In diesem Sinne wurde das Publikum des Abends zum Akteur: Jeder der knapp 100 Teilnehmer wurde selbst zum Netzwerker. Das zeigte sich auch im ungewöhnlichen Setting: Statt klassischer Bestuhlung fanden sich zu Anfang die Gäste auf einem weißen Papphocker wieder. Ganz unter dem Motto „heraus aus der Komfortzone!“ wanderten die Dreier-Teams nach einem Impuls-Vortag im Laufe des Abends bewaffnet mit Papp-Sitz, der gleichzeitig als Notizblock dienen sollte, von einer der sechs sogenannte Dialogrunde zur nächsten. In Form von Diagrammen und Stichworten fand sich hier jeweils ein Einzelaspekt zum Thema Entscheiden näher ausgeführt, der die Gäste zum weiteren Austausch anregen sollte.